S chon lange plante Karl der Große eine Festung an der Alster zu erbauen, als militärische Basis im Kampf gegen die Heiden im Norden. Doch bevor er seinen Plan in die Tat umsetzen konnte, starb er und so fiel seinem Sohn Ludwig dem Frommen die Aufgabe zu, die Arbeit seines Vaters zu vollenden.

Gegen 810 n.Chr. ließ er auf dem Geestrücken zwischen Bille und Alster, südlich der heutigen Petrikirche, eine Fluchtburg - die Hammaburg errichten. Den Namen bekam die Festung, nach dem altsächsischen Wort Ham, was so viel wie Gelände am Fluß oder Sumpfgebiet bedeutete. Die Fluchtburg war 130 mal 130 Meter groß, der Wall war 5 bis 6 Meter hoch, 15 Meter breit und bestand aus ca. 10.000 Bäumen und 20.000 Kubikmetern Erde.

Im Inneren waren die Unterkünfte der etwa 50 Mann starken Besatzung, die Marienkirche und der Königshof des Grafen, der gleichzeitig militärischer Kommandant und Gerichtsherr war. Schnell siedelten sich Handwerker, Fischer, Krämer und Gastwirte vor dem Tor im Westen an und errichteten rasch einen Marktplatz.

Auf einer Reichsversammlung in Diedenhofen im Jahre 831 n.Chr. weihte Kaiser Ludwig der Fromme zu aller Überraschung den 30 jährigen Ansgar aus Corvey zum Erzbischof. Er sollte von der Hammaburg aus die Bekehrung der Heiden im Norden vorantreiben.

Vielen war weder Ansgar noch die Hammaburg bekannt. Doch die Entscheidung des Kaisers war wohl überlegt. Lag die Hammaburg doch an einem Handelsweg, der immer mehr an Bedeutung gewann, und der junge Ansgar hatte bereits jahrelang durch etliche Reisen Erfahrungen im Norden gesammelt und den Kaiser mit seinen Berichten tief beeindruckt. Auch Papst Gregor IV hielt diese Entscheidung für richtig und erteilte dem neuen Erzbischof das Pallium - das Recht Priester und Bischöfe zu ernennen.

Nach seinem Tod 865 n.Chr. wurde Ansgar heilig gesprochen. Heute erinnern noch einige Denkmäler in Hamburg an den "Apostel des Nordens" wie zum Beispiel auf der Trostbrücke, wo seit 1883 sein Denkmal steht.

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