D er neue Pfarrer Aepinus von St. Petri rettete durch eine List die Kunstschätze. Mit den Worten:"Die Lügenbilder und Ölgötzen müssen sofort aus den Kirchen verschwinden!" ließ er die Kunstwerke wegbringen und sicher lagern. Sofort sandte man nach Johannes Bugenhagen, dem engen Mitarbeiter Luthers und bat ihn eine Neue Kirchenordnung zu schaffen. Am 9. Oktober in Hamburg angekommen, machte er sich gleich an die Arbeit. Dabei griff er tief in die bestehenden Strukturen ein und änderte zum Beispiel auch das Hamburger Schulwesen grundlegend.

Am 12. Februar 1529 kam es dann zum langen Rezeß (132 Artikel) und am 15.Mai zur neuen Kirchenordnung, mit den folgenden wichtigen Punkten:
 

Alle neuen Gesetze dürfen nur mit Zustimmung der "verordneten Bürger" erlassen werden.

 

Die Hamburgische Landeskirche untersteht nicht mehr dem Domkapitel.

 

Die Pfarrer werden von der Gemeinde selbst gewählt.

 

Die Gottesdienste werden in Niederdeutsch gehalten.

 

Prunk und Marienanbetung werden abgeschafft. Die Predigt wird streng nach den Schriften des Neuen und des Alten Testaments ausgerichtet.

 

Alle Klöster und geistlichen Spitäler werden der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

Der Kaiser blieb jedoch erzkatholisch und wollte mit Waffengewalt den katholischen Glauben in ganz Deutschland wieder herstellen. Daraufhin kam es 1546 zum Schmalkaldischen Krieg, in dem alle protestantischen Landesfürsten und Städte dem Deutschen Kaiser vereinigt die Stirn boten. 1552 unterlag der Kaiser und mußte anerkennen, daß Hamburg evangelisch war und blieb.

Impressum